Die Schönheit kommt aus der Vergangenheit. Der heutige Verfall ist keineswegs romantisch, er ist schrecklich und bietet optisch wie symbolisch einen grässlichen, gruseligen Anblick. Insofern gilt, sich diese Stadt noch einmal als Gesamtkunstwerk zu betrachten, das noch weitgehend "wie früher" erhalten ist. Oberflächlich betrachtet jedenfalls. Der Zerfall als Stadt zum Bewohnen ist ein Thema, das man als Besucher weder erfassen kann noch zu Änderungen fähig wäre – – es sei denn, mit der touristisch perversesten Konsequenz: Man müsste als Besucher der Stadt fernbleiben und sie den Bewohnern überlassen. Will man aber nicht. Insofern zerstört ein jeder Besuch und Aufenthalt das, weswegen man gekommen ist, es zu sehen, zu bewundern und bestaunen, es in seine Erinnerungen einzubrennen. – – – Ach übrigens, wer Venedig auf die Kritik an den Consumer-Preisen reduziert, hat den Charme dieser Stadt nicht im Ansatz verstanden.
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